STIFTUNG SILVIAS KINDERHILFE

Sie werden sich sicher wundern, warum ich Ihnen im Juni eine Weihnachtsgeschichte erzählen möchte. Es hat damit zu tun, dass sie ihren Beginn in der Adventszeit 2022 nahm:

Regelmässig erhalten wir Anträge zur Unterstützung von Schulkindern. Dieses Mal kam einer direkt von einem Schulleiter einer ländlichen Schule. Er schrieb uns von einem seiner Schüler, der in sehr ärmlichen Verhältnissen bei seiner Grossmutter aufwachse und kein Geld habe, um die nötigen Schulsachen zu kaufen. Wie immer gehört zur Abklärung eines Unterstützungsantrags nebst verschiedenen Dokumenten und der Bestätigung des Gemeindeschreibers auch der Besuch vor Ort. Die Bilder, die mir Saman, unser Country Manager, schickte, waren schockierend. Der Junge und seine Grossmutter lebten in einem Bretterverschlag - ohne Strom und ohne Wasser.

Gleichzeitig war bei uns die Adventszeit und die Jagd nach den passenden Weihnachtsgeschenken so richtig am Anlaufen. Aber, Hand aufs Herz, wie oft wissen wir gar nicht mehr, was wir unseren Lieben schenken sollen. Spontan kreierte ich einen Flyer und setzte ihn in meinen WhatsApp Status, um privat Geld für ein kleines Häuschen für Thiwanka und sein Grosi zu sammeln. Schon 20 Minuten später erhielt ich die ersten 200 CHF per Twint. Dank einer grösseren Spende einer Familie, die auf ihre Weihnachtsgeschenke verzichtete, konnten wir schon bald mit dem Bau starten.

Als die Finanzierung fürs Material gesichert war, wollten alle vor Ort bei der Umsetzung helfen. Ein lokaler Architekt zeichnete einen einfachen Plan, der Schulleiter mit den Kindern, der Gemeindeschreiber und der lokale Priester organisierten die Freiwilligen. Noch im Dezember begann das Bauvorhaben mit vereinten Kräften. Für den Wasseranschluss wurde sogar eine Quelle gegraben und eine Wasserpumpe installiert. Das Geld reichte zudem noch für einen Schreibtisch, zwei Stühle und ein Bett mit Matratzen.

Mit 2'000 CHF finanzierten wir das ganze Baumaterial für ein Häuschen mit Wasser- und Stromanschluss und einer Toilette. Als ich die zwei im März 2023 besuchte, strahlte die Grossmutter und meinte, so ruhig und sicher hätten sie und ihr Enkel schon lange nicht mehr geschlafen.